
Prof. Dr. med. Vera Schellerer, MHBA
Fachärztin für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie
Leitung Kinderchirurgie Universitätsmedizin Greifswald
Vortrag: Geschlechtsspezifische Überlegungen in der Kinderchirurgie
Sprache: Deutsch
Die Appendizitis ist im Kindesalter die häufigste abdominelle Erkrankung, die einen operativen Eingriff benötigt. Bezogen auf das Lebenszeitrisiko finden sich in der Bevölkerung geschlechtsspezifische Unterschiede, so beträgt das Lebenszeitrisiko an einer Appendizitis zu erkranken bei Männern 8,7% und bei Frauen 6,7%, wohingegen die Lebenszeitappendektomie-Rate bei den Frauen bei 23% vs. 12% bei den Männern liegen. Im Kindesalter zeigen sich ähnliche Ergebnisse, so haben auch hier Mädchen eine höhere negative Appendektomie-Rate als die Jungen, obwohl eine ausgedehntere präoperative Bildgebung erfolgt, weiterhin haben Mädchen mehr operative Komplikationen, aber eine geringere Perforationsrate der Appendix.
Es finden sich also wichtige geschlechterspezifische Unterschiede, die bei der klinischen Versorgung von Kindern mit Appendizitis beachtet werden sollten.